Wer braucht Psychotherapie?

 

Jeder zweite Mensch erkrankt im Verlauf seines Lebens einmal an einer psychischen Störung (z.B. Depression, Angst oder Sucht). In vielen Fällen ist eine psychotherapeutische Behandlung hilfreich, um die psychische Gesundheit wieder herzustellen. Die Wirksamkeit von Psychotherapie zur Behandlung psychischer Störungen ist wissenschaftlich nachgewiesen.

 

Angewandte psychotherapeutische Verfahren

Grundlage jeder Psychotherapie ist eine fachlich fundierte Vertrauensbeziehung zwischen Patientin/Patient und Psychotherapeut.

Bei der Psychotherapie wird ein Verständnis und eine Veränderung der aktuellen psychischen Beeinträchtigungen erarbeitet, indem die zugrunde liegenden inneren Konflikte, Erlebnismuster oder auch traumatische Erlebnisse geklärt werden und für diese eine bessere Lösung gesucht wird.

Bei der Verhaltenstherapie wird die Störung in der Lebensgeschichte und der aktuellen Lebenssituation differenziert analysiert und die Veränderung der Problembereiche im Hier und Jetzt, im Denken, Fühlen, Empfinden und Verhalten – auch mit Hilfe konkreter Übungen – durchgeführt.

EMDR und Brainspotting, sind in den USA entwickelte Behandlungsmethoden für traumati­sierte Menschen. Bei diesen Verfahren regt der Therapeut den Patienten nach strukturierter Vorbereitung bspw. zu bestimmten Augenbewegungen an, wodurch es möglich werden soll, unverarbeitete traumatische Inhalte zu verarbeiten.   Vgl. auch: www.emdr-institut.de,      www.traumatherapie.de, www.biolateral.com.

In der Hypnotherapie werden die Wirkungen von Trance und Suggestionen therapeutisch genutzt, um Heilungs-, Such- und Lernprozesse zu fördern. Vgl. auch: www.meg-hypnose.de

Übungen des Gewahrseins bzw. der Meditation, wie bspw. das Wahrnehmen des Atems im Körper können uns dabei unterstützen, Anspannungen und Schmerzen „zu umarmen“ und loszulassen, den Leib zu beruhigen und Freude und Glück zu finden. Vgl. auch die Videos unter: www.plumvillage.org.

Bei der Kinder- und Jugendlichenpschotherapie erfolgen in der Regel parallel zur Kinderbehandlung kontinuierliche Gespräche mit den Eltern und gegebenenfalls Lehrern und Erziehern.


Welche Beschwerden behandle ich?

Ständige Niedergeschlagenheit ohne konkrete Ursache; Verlust von Interesse oder Spaß an Aktivitäten, die früher ausgeführt wurden; verminderter Antrieb oder gesteigerte Ermüdbarkeit (Depression).

Furcht vor bestimmten Situationen oder Objekten, z.B. übertriebene Angst, peinlich aufzufallen, oder vor Tieren, Höhen oder öffentlichen Plätzen bis hin zu ständigem Ängstlichsein (Angststörungen).

Magersucht, Bulimie und Adipositas (Essstörungen).

Angstanfälle bei massiven körperlichen Erscheinungen ohne festgestellte körperliche Erkrankung, z.B. Herzrasen Atemnot oder Schwindel (Panikstörung).

Wiederholt auftretende massive körperliche Beschwerden ohne organische Ursachen (Somatisierungsstörungen).

Ständige Angst krank zu sein (Hypochondrie).

Immer wiederkehrende, zwanghafte Handlungen, Gedanken oder Verhaltensweisen bzw. Rituale (Zwangsstörungen).

Psychische Beeinträchtigungen nach außergewöhnlich belastenden Ereignissen wie z.B. Schlafstörungen, Ängste, Erregtheit, Vermeidung (Posttraumatische Belastungsstörung).

Schwierigkeiten, befriedigende soziale Beziehungen zu finden und halten zu können.

Gedanken oder Impulse, sich selbst zu verletzen, oder sich das Leben zu nehmen (Borderline, Suizidalität).

Abhängigkeit von Alkohol, Drogen, oder Nikotin.

Unüberwindlicher Drang, für sich selbst oder andere schädliche oder verbotene Dinge zu tun (z.B. Internetsucht, Spielsucht, Kaufsucht).

Übermäßiges Schreien, Schlaf- und Fütterprobleme beim Säugling.

Aufmerksamkeitsprobleme und hyperkinetisches Verhalten.

Verweigerndes, oppositionelles Verhalten.

Auffallend aggressives Verhalten oder Lügen, Stehlen, Weglaufen.

Ein- und Durchschlafstörungen.

Einnässen und Einkoten.

Chronische körperliche Erkrankungen wie Asthma, Diabetes, Neurodermitis, bei denen häufig seelische Faktoren mitbeteiligt sind.

Alle weiteren psychischen Beschwerden, gemäß der Internationalen Klassifikation psychischer Störungen der WHO.



Wie melde ich mich an?

Wenn Sie an einer Therapie in meiner Praxis interessiert sind, können Sie sich direkt telefonisch mit mir in Verbindung setzen, um einen Termin für ein Aufnahmegespräch zu vereinbaren.

Wie lange dauert eine Psychotherapie

Die Dauer einer Therapie richtet sich nach dem individuellen Behandlungsbedarf: Bei einer Kurzzeittherapie in der Regel bis zu 25 Behandlungsstunden, bei einer Langzeittherapie bis zu 45 Stunden; weitere Verlängerungen sind bei Bedarf möglich.

Was ist Psychotherapie?

Der Psychotherapeut erarbeitet gemeinsam mit der Patientin oder dem Patienten ein Verständnis für die eigenen Beeinträchtigungen sowie für Lösungs- und Handlungsmöglichkeiten. Ziel ist eine langfristige und stabile Überwindung der Beeinträchtigungen und die Entwicklung neuer Lebensperspektiven. Der Psychotherapeut unterliegt der Schweigepflicht.

Risiken einer Psychotherapie

Es kann im Verlauf einer Behandlung zu einer vorübergehenden Verschlechterung der Beschwerden kommen. Letztendlich ist eine Psychotherpie jedoch auf eine mittel und langfristige Linderung des Leidens ausgerichtet.

Wie läuft eine Psychotherapie ab?

In Probesitzungen (probatorische Sitzungen) schildern Sie ihre Probleme und lernen den Psychotherapeuten kennen. Wenn beide miteinander zu einer Behandlungsvereinbarung kommen, wird nach den probatorischen Sitzungen bei einer behandlungsbedürftigen Störung in der Regel ein Antrag auf ambulante Psychotherapie bei Ihrer Krankenkasse nötig. Wenn Sie privat versichert sind, klären Sie am besten vorher mit Ihrer Versicherung ab, in welchem Umfang und unter welchen Bedingungen diese die Kosten für eine ambulante Psychotherapie trägt.

Wer übernimmt die Kosten der Behandlung?

Die Kosten einer Psychotherapie werden bei entsprechender medizinischer Notwendigkeit von den gesetzlichen Krankenkassen auf Antrag, von den Beihilfestellen entsprechend anteilig, von den Privatkassen je nach Versicherungsbedingungen übernommen.